Kunst begegnen wir nicht ausschliesslich im Museum
In der Stadt Zürich begegnen wir Kunst nicht ausschliesslich im Museum. Sie befindet sich ebenso in Wohnquartieren, Schulhäusern, Altersheimen und anderswo. Sie bereichert auf sinnige Weise unseren Alltag und sorgt für überraschende Einsichten. Kunst in Verbindung mit Architektur und Stadtraum wird nicht nur durch die städtischen Behörden gepflegt. Der Einbezug der Kunst bei Bauwerken hat auch bei der BGZ eine lange Tradition.
Schon im Jahr 1952 hat der bekannte Maler und Illustrator Kobi Baumgartner für die BGZ zwei Mosaikbilder an den Fassaden der Siedlung Winterthurer-/Dübendorfstrasse gestaltet.
Die grosse Not der Kunstschaffenden war damals mit ein Grund, den Auftrag zu erteilen. Kunst und Bau ist längst nicht mehr eine gut gemeinte Arbeitsbeschaffung für brotlose Kunstschaffende, sondern ein anerkanntes Format der Kunstförderung. Heute geht es auch nicht mehr nur um reinen Bauschmuck. Über eine präzise Analyse der Situation, des Baus und seiner Funktion entsteht ein künstlerischer Eingriff, der den Raum mitdenkt, mitkonzipiert und damit eine eigene sinnliche und ästhetische Präsenz ausstrahlt.
Das neuste für die BGZ erstellte Werk befindet sich in der Siedlung Im Schuppis I.
Der ausgewählte Künstler, Christian Kathriner, ist 1974 in Sarnen geboren. Er hat nebst zahlreichen Werken im öffentlichen Raum auch schon mehrere «Kunst und Bau-Projekte» realisiert. Die Kunstintervention findet in den ca. 12 Meter langen Durchgängen der Baukörper im Erdgeschoss statt. In der ersten Etappe ist das Kunstwerk nun realisiert. Drei weitere Durchgänge folgen dann in der zweiten Bauetappe. Die Kacheln für die Auskleidung der Durchgänge wurden eigens für diesen Zweck bei der Firma Viúva Lamego in Sintra (Portugal) hergestellt. In sorgfältiger Handarbeit wurden die Platten nun verlegt und ausgefugt.
Auch in der Siedlung Am Katzenbach III beispielsweise ist ein Kunstwerk zu besichtigen. Die drei Betonreliefs hat der Appenzeller Bildhauer Christian Hörler gestaltet. Die geometrisch klaren und immer wieder durch Unregelmässigkeiten gebrochenen Formen der Reliefs spüren der perfekten Balance in der alten Gartenkunst von Beschneiden und Wuchern und von Ordnung und Chaos nach. Der Gartenteppich ist ein Sehnsuchtsbild, damit alle Arbeit einmal Gartenarbeit wird und alles Wohnen dem Sitzen in der blumengeschmückten Laube gleicht.
Selbstverständlich sind das nicht die einzigen Kunstwerke bei der BGZ. Sicher begegnen Sie beim Spaziergang durch das Quartier weiteren Werken. Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Entdecken.