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Im Zusammenleben in den Siedlungen zeigen sich viele neue und kreative Ansätze, welche in Selbstorganisation entstanden sind. Besonders kreativ ging es in der Siedlung Stadel zu. Hier haben Familien T-Shirts gestaltet und diese auf einer langen Schnur quer durch die Siedlung aufgehängt, den Gemeinschaftsschopf mit Kinderzeichnungen verziert und eine Kinderbibliothek gegründet, um einander zum Durchhalten zu motivieren. Mit Susanne Hürlimann einer Initiantin der Aktionen haben wir kurz gesprochen:
Wie habt ihr als Familie mit Vorschulkinder diese verrückte Zeit wahrgenommen?
Als der Bescheid kam, dass die Schulen zugehen und Homeoffice umgesetzt wird, hatten wir als erstes den Gedanken dies gemeinsam in der Siedlung einzuläuten. Bis wir kurz darauf realisiert haben, dass nichts mehr zusammen gemacht werden kann. Für einen kurzen Moment empfand ich dies als beängstigend und isolierend. Danach hat man sich gefangen es kam vermehrt ein Gefühl der Entschleunigung mehr Familienqualitätszeit auf.
Was waren eure Herausforderungen und wie habt ihr diese gemeistert?
Da mein Mann und ich berufstätig sind war das Homeoffice und die Betreuung unserer Kinder in der Wohnung eine Belastung. Es ging darum Lärm zu vermeiden und die sehr langen Arbeitstage waren die grössten Herausforderungen. Als es wärmer wurde, konnte ich mit den Kindern mehr raus in die Natur und die Situation vereinfachte sich. Zusätzlich haben wir unsere Umgebung viel besser kennengelernt.
Wie seid ihr auf diese tolle Aktionen gekommen?
Diese sind oft Spontan entstanden. Zum Beispiel die T-Shirt Aktion, da haben wir mit einer neu eingezogenen Nachbarsfamilie gegenüber unserer Wohnung ein Seil gespannt. Danach konnten wir via WhatsApp Chat und Weitersagen Familien und insgesamt 15 Kinder aus der Siedlung motivieren mitzumachen. Die bemalten T-Shirts haben die Kinder in ein Körbli gelegt und mit einem Seilzug in unsere Wohnung befördert. Das war eine zusätzliche Spassaktion für die Kids. Dann gab es noch das Projekt Kinderbibliothek. Die eigenen Kinderbücher wurden fotografiert und per WhatsApp Chat gegenseitig angeboten und danach von den Kindern gegenseitig in die Briefkästen gelegt.
Was gab es für Reaktionen aus der Siedlung, ev. Der Gemeinde?
Das T-Shirt Seil ist während drei Wochen gehangen. Es wurde von vielen Spaziergänger/innen aus der gesamten Gemeinde bestaunt. Die Message hinter diesen Aktionen war «zusammen schaffen wir das».